Unser Leben ist schnell. Die täglichen Abläufe spulen sich vor uns ab und wir sind mehr oder weniger involviert. Es gibt belanglose Momente und Momente, die uns berühren und tiefer gehen. Diese Tiefe ist ein Schlüssel zu einer anderen Dimension in uns.
Diese Dimension entschwindet uns nur sehr leicht wieder, weil wir das Leben oft so wichtig nehmen, das wir uns selbst dabei vergessen. Alles hat so große Bedeutung, alles ist so wichtig zu erledigen oder zu erleben. Alles, außer wir Selbst. Wenn wir uns aus der Verhaftung mit dem irdischen Leben lösen, vertrauen das auch ohne unser Tun oder Erleben wollen, alles weiter existiert, können wir einen Raum betreten, der jenseits des irdischen Alltags besteht. Ich nenne es das Leben jenseits des Lebens. Dieses Leben existiert jenseits des Lebens und ist doch gleichzeitig erfahrbar. Warum? Weil alles aus ihm entsteht. Unser irdisches Leben ist eine Schöpfung des jenseitigen Lebens. Das jenseitige Leben hat keine Geschwindigkeit. Es ruht und schöpft aus Liebe. Liebe ist die einzige Dynamik, die in ihm wirkt. Aus Liebe werden Gedanken und Bewegungen geboren, die irdisches Leben erfahrbar machen. Und es geschieht alles in vollkommener Ruhe und Absichtslosigkeit.
Wir können Anschluss finden an diesen Raum jenseits unseres Alltags. Verneigen wir uns vor dem, was wir nicht kennen, was wir nicht wissen können, öffnet sich dieser Raum vor unseren Füßen. Diese Verneigung kann eine bewusste Meditation oder ein Gebet sein, aber auch etwas, was wir immer schon mal tun wollten und uns nie getraut haben. Es ist eine innere Haltung der Demut gegenüber dem Größeren da draußen. Wenn wir diesen Raum jenseits unseres Alltags betreten, hören wir auf zu rennen und schwingen uns in die Dynamik der Liebe, die hier herrscht, ein. Unsere Gedanken werden langsamer, unser Körper geschmeidiger. Wir schauen aus unserem Inneren auf das Leben, was wir selbst kreiert haben.