Auf der Erde gibt es so viele Wege, die wir schon gegangen sind. Es ist gut, einmal anzuhalten und zu resümieren. Was mache ich hier gerade überhaupt? Welche Wege haben mich welche Erfahrungen gelehrt und welche Schlüsse und Entscheidungen habe ich daraus gezogen. Folge ich immer noch meinem Herzen oder habe ich an irgendeiner Stelle aufgehört zu folgen und aufgegeben? Bin ich in der Spur, die mich zu meinen Zielen führt oder habe ich sie verlassen?

Es wird uns sehr deutlich werden, wo wir gerade stehen, wenn wir unseren Alltag hinter uns lassen und Urlaub machen. Urlaub schenkt uns den Raum, unsere Ur-Bedürfnisse wieder zu spüren. Die Grundmotivation, mit der wir einst in dieses Leben gestartet sind. Wo liegt sie? Welche Kräfte sind es? Wie würdest du sie beschreiben?

Deine Ursprungsmotivation für dieses Leben war mit Sicherheit Liebe zu teilen und mehr Liebe zu erfahren. Aber dein Geschenk, dein Himmel, das, was dich einzigartig macht und wofür du in deinem Leben einen Ausdruck finden möchtest, ist der Grund, warum du hier bist. Wir wissen, dass wir nur zu Gast hier sind. Es ist ein Auswärtsspiel in einer geliebten Heimat. Man ist zu nichts verpflichtet, aber diese Chance ist einzigartig. Diese Zeit gibt soviel Spielraum wie noch nie. Es ist ein Geschenk an uns und wir können diesen riesigen Spielraum nutzen. Wir werden wieder gehen und nicht viel zurück lassen. Aber wir können unseren Himmel in diese wunderbare Erde pflanzen. Es wird eine Resonanz in uns hervorrufen, die uns immer begleiten wird. Wir werden immer in Liebe verbunden sein und uns unendlich daran erfreuen.

Schmerzen lehren uns Demut. Wir dürfen verstehen, dass wir nicht größer sind als Gott und sein Wille. Unser Willen ist nicht stärker. Das ist Illusion, aus der wir uns verabschieden und ein neues Land betreten dürfen.

Das größte Geheimnis dabei ist wahrscheinlich die Achtsamkeit, die wir uns selbst geben. Die Art, wie wir uns selbst begegnen und behandeln. Denn Schmerz ist nur die Abwehr unserer Gefühle. Fühlen wir, tut es oft gar nicht weh und es bringt Erleichterung und Bewusstwerdung. Wir können es nicht vermeiden, dass das Leben uns fühlen lässt. Durch Gefühle verstehen wir uns selbst. Im bewussten Fühlen werden wir wach und schaffen einen Raum, in dem wir uns aus dem Gefühl lösen können.

Demut schafft Nähe zu uns selbst. Wir verlassen den Bereich, den wir kontrollieren können und geben uns etwas Größerem hin, das wir nicht verstehen können und müssen. Aber dies sind die Momente, in denen wir neuen Fluss in unser Leben bringen.

Jeder einzelne ist wichtig für eine friedliche Welt. Wieso? Weil das, was du kannst, nur du kannst. Wer sonst soll deinen Beitrag erledigen? Und was ist dein Beitrag? Dein Beitrag ist das, was du freiwillig unendlich verschenken kannst und würdest.

Erinnern wir uns an Weihnachten. Jedes Jahr im Dezember treiben wir uns durch die Einkaufswelt und suchen nach den passenden Geschenken. Wir könnten aber auch uns schenken und den anderen damit eine Freude machen. Wie das geht? Was das soll? Wir würden uns erlauben zu genügen. Wir würden dadurch einen Raum öffnen, in dem wir unsere Liebe durch unsere Gegenwart verschenken. Das dann so stehen zu lassen, wird dich wahrscheinlich mit all den Gefühlen und Gedanken konfrontieren, ob es denn in Ordnung ist einfach nur da zu sein. Wenn du dir genügst, ist es wunderbar. Die anderen werden es dir danken. Du gibst ihnen die Chance loszulassen. Du schenkst ihnen die Erinnerung, an das eigene „sich schenken“. Dieser Moment ist so wertvoll. Man versteht, dass man genug ist. Man nimmt sich an und erkennt einen noch weiteren Wert des sich Schenkens. Man öffnet anderen dadurch ein Tor, durch das sie hindurchtreten und die Welt ihrer Wünsche verlassen können. Nun kann jeder die Welt betreten, in der er wunschlos ist, in der er Kind ist und nichts erwartet. Weder von anderen noch von sich selbst.

Liebe ist mehr als das, was du in Beziehungen finden kannst. Sie braucht keine Begegnung, um bei uns zu sein.

Liebe ist wie ein Geist, der uns umgibt, der uns lebendig werden lässt. So wie das Blut in unseren Adern unseren Körper bewegt, so bewegt Liebe unsere Seele.

Liebe ist wie ein Feuer im Herzen. So wie Feuer dich wärmt, entspannt und weich macht, so öffnet Liebe dich und schafft Verbindung zwischen deinem Innersten und deiner Außenwelt. Dein Herz wird warm und du fühlst dich groß und mit allem verbunden. Das ist der Moment, wo du Liebe in ihrem Wesen erkennst. Sie ist der Geist der Einheit, der ununterbrochen nach Verschmelzung mit seiner Umgebung sucht. Nicht nur in eine Richtung, in alle Richtungen.

Sie ist das, was uns mit anderen und dem Leben verbindet. Wir fühlen uns nicht mehr allein. Wir fühlen uns geborgen. Wir spüren die Verbindung mit allem, was uns umgibt. Liebe ist das Bewusstsein der Einheit mit unserer Umwelt.

Dein Weg ist tatsächlich frei. Du musst nicht mehr tausende Hindernisse aus dem Weg räumen. Du darfst einfach gehen. Du kannst einfach Ja sagen. Dein Ja ist jetzt genug und öffnet dir alle Tore. Es ist nur noch deine Entscheidung für Freiheit.

Du bist schon so viele Wege gegangen und hast schon so viele Erfahrungen gesammelt. Du hast dich ausprobiert und Freiheit gekostet. Erinnerst du dich an die Momente, an denen du dich frei gefühlt hast? Wahrscheinlich war es immer dann, wenn du geliebt hast, wenn du Liebe fühlen konntest. Du hast gespürt, wie Liebe dich weich gemacht hat und alle Grenzen und Sorgen akzeptiert hat. Ein Moment, wo alles in Ordnung war und Liebe dich von allem frei gemacht hat.

Liebe führt uns in die Freiheit. Wir schweben. Erst wackelig, dann vertraut, dann wissend, dass wir da, wo wir sind, gut sind. Und dann ist es kein schweben mehr, dann ist es angekommen sein.

Was uns Angst macht, ist die Einfachheit, in der wir uns dann erleben. Ein Teil von uns sucht immer nach den Grenzen, in denen wir Halt finden. Das ist in Ordnung, laß ihn suchen. Du bist jetzt größer, du kannst diesen Teil in seiner Suche akzeptieren. Deine Liebe, dein Gewähren lassen wird ihn erkennen lassen. Dieser Teil wird dann verstehen, dass Freiheit dein Bestes will. Das sie dir nichts nehmen will, sondern alles geben möchte, was dich glücklich macht.

Dein Weg ist frei. Los geht’s.